Sakrament der Versöhnung

«Wenn du zur Beichte kommst, wisse, dass ICH selbst auf dich warte. ICH verhülle mich nur mit dem Priester, aber in der Seele wirke ICH selbst. Hier begegnet das Elend der Seele dem Gott der Barmherzigkeit.»

Jesus an Schwester Faustina

«Im Himmel wird mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die es nicht nötig haben umzukehren.» (Lk 15,7) Hilfe zum Ablauf der Beichte → die 5 B:

  1. Besinnen – Gewissen erforschen
  2. Bereuen – echte Reue erwecken
  3. Bessern – Vorsatz fassen
  4. Bekennen – Sünden bekennen
  5. Büssen und Bedanken

Besinnen und Beten

Gott um Hilfe bitten für eine gute Beichte und eine klare Erkenntnis, was man Gutes unterlassen und Böses getan hat.
Der folgende Gewissensspiegel ist eine Hilfe, anhand der 10 Gebote und der Kirchengebote dein Gewissen zu prüfen. 

Bereuen – Reuegebet 

Reuegebet: Mein Gott, aus ganzem Herzen bereue ich alle meine Sünden, nicht nur wegen der gerechten Strafen, die ich dafür verdient habe, sondern vor allem, weil ich dich beleidigt habe, das höchste Gut, das würdig ist, über alles geliebt zu werden. Darum nehme ich mir fest vor, mit Hilfe deiner Gnade nicht mehr zu sündigen und die Gelegenheiten zur Sünde zu meiden. Amen.

Bessern – Vorsatz fassen

Eine wahre Reue zeigt sich in einem festen und konkreten Vorsatz, nicht mehr zu sündigen. 

Bekennen

Beginne deine Beichte vor dem Priester mit einem Kreuzzeichen und sage: Meine letzte Beichte war vor… Wochen / Monaten.

Das Bekenntnis deiner Sünden soll deutlich und klar sein, ohne überflüssiges Reden. Man soll vertrauensvoll und ehrfürchtig zugleich sprechen, wie wenn man vor Christus selbst, dem Richter und guten Hirten, knien würde. Die schweren Sünden muss man beichten und sagen, wie oft man sie begangen hat (nach Art und Zahl). Es ist sicher empfehlenswert, auch die lässlichen Sünden zu beichten. Wenn du eine Unsicherheit hast, bitte den Priester um Hilfe.

Nach deiner Beichte spendet dir der Priester die Lossprechung. Während er das Kreuzzeichen macht, kannst auch du das Kreuzzeichen machen. Nun sind deine Sünden vergeben und vergessen.

Büssen und Bedanken

Verrichte die Busse, die der Priester dir während dem Beichtgespräch aufgetragen hat (meistens ein Gebet). Danke Gott in Stille für die empfangenen Gnaden und bitt ihn um seine Hilfe für die Zukunft.

Geistliche Begleitung

Nebst der regelmässigen Beichte ist es eine grosse Hilfe, einen Priester als geistlichen Begleiter zu haben. Du kannst ihn um Rat fragen mit dem Ziel, immer im Willen Gottes zu leben. Auch die Heiligen hatten einen geistlichen Begleiter und haben auch anderen empfohlen, um diese Gnade zu bitten, damit sie eine Stütze im geistlichen Leben haben.

Gewissensspiegel

1. Gebot: Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.

Habe ich mich bemüht, meinen Glauben kennenzulernen? Schäme ich mich meines Glaubens vor anderen? Habe ich Glaubenszweifel? Waren mir andere Dinge viel wichtiger als Gott (z.B. Sport, Geld, Computer, Freizeit, Arbeit)?

Bin ich von allem getrennt, was dem wahren Glauben an Gott zuwider ist (Aberglaube wie Horoskop, Astrologie, Spiritismus, Okkultismus, Esoterik, Yoga, Wahrsagerei…)?

Vertraue ich in meinen Schwierigkeiten auf Gott? Bin ich entmutigt, wehleidig, ungeduldig? Hatte ich Selbstmitleid? Glaube ich, dass Gott mich trotz meiner Fehler liebt? Glaube ich an seine Vergebung? Habe ich gesündigt mit dem Gedanken: Ich kann es ja wieder beichten?

Bete ich regelmässig? Bin ich beim Beten andächtig? Habe ich am Tag eine feste Gebetszeit (morgens, abends, Tischgebet)? 

2. Gebot: Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren.

Habe ich Ehrfurcht vor Gott? Habe ich gegen Gott, den Glauben, die Heiligen und die Kirche gelästert? War mein Verhalten in der Kirche ehrfurchtslos?  Gebrauche ich den Namen Gottes gedankenlos? Fluche ich? Bin ich zur hl. Kommunion gegangen ohne zu denken, dass ich Christus empfange? Habe ich ein Sakrament unwürdig empfangen (z.B. die hl. Kommunion empfangen, obwohl ich eine schwere Sünde noch nicht gebeichtet habe)?

3. Gebot: Du sollst den Tag des Herrn heiligen.

Habe ich an Sonntagen und an gebotenen Feiertagen die Heilige Messe mitgefeiert? Habe ich am Sonntag schwere Arbeit verrichtet und Gott und den Mitmenschen keine Zeit gewidmet?

4. Gebot: Du sollst Vater und Mutter ehren

Habe ich Achtung vor meinen Eltern? Unterstütze ich sie (in Tagen von Krankheit, im Alter, in geistigen oder materiellen Nöten) und helfe ich ihnen? Bin ich ihnen für alles dankbar? Bete ich für sie? War ich ihnen gegenüber eigensinnig, lieblos, ungehorsam?

Respektiere ich meine Vorgesetzten und die Verantwortlichen in der Kirche und Gesellschaft? Erfülle ich meine Pflichten als Schüler, Arbeitnehmer/Arbeitgeber, Bürger? War ich launisch, ungerecht? Für Eltern: Habe ich mir genügend Zeit genommen für meine Familie, meine Kinder? Habe ich für die Erziehung meiner Kinder – auch die religiöse – gesorgt?

5. Gebot: Du sollst nicht töten.

Habe ich in den anderen Christus gesehen, der mir in ihnen begegnet? War ich hilfsbereit gegenüber denen, die mir begegnet sind (Eltern, Mitmenschen, Behinderte)? Habe ich andere durch meine Rücksichtslosigkeit oder Unfreundlichkeit verletzt?

War ich bemüht, Streit zu vermeiden? Kann ich auch nachgeben? Kann ich verzeihen?  Poche ich auf mein Recht?

Habe ich andere verspottet, gemobbt, verachtet? Ihnen Böses gewünscht? Habe ich andern leiblich geschadet? Hass und Rachsucht aufkommen lassen?

Habe ich andere zu einer Sünde verleitet, verführt?

Bin ich dankbar für das Leben, das Gott mir geschenkt hat? Oder setzte ich mein Leben oder meine Gesundheit leichtsinnig aufs Spiel (im Strassenverkehr, durch unvernünftiges Sporttreiben, übermässigen Konsum von Alkohol und Nikotin, Drogen)? War ich masslos (Internet/Handy/Essen/Trinken usw.)? Habe ich mit dem Gedanken gespielt, mich selbst zu töten? Habe ich abgetrieben oder anderen zur Abtreibung geraten? Habe ich geschwiegen, obwohl ich besser geredet hätte?

6. Gebot: Du sollst nicht Ehebrechen.

Bin ich mir bewusst, dass mein Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist?

Habe ich die geschlechtliche Lust gesucht: im Denken – Reden – Zuhören – Anschauen? –  durch das Anschauen von schlechten/unkeuschen Bildern, Filmen, Internet? – durch aufreizende, enge Kleidung? – durch schlechte Witze, zweideutiges Reden? Hatte ich unkeusche Gedanken und Phantasien? Habe ich Unkeusches getan? Selbstbefriedigung? 

Bin ich meinem Ehepartner treu? Habe ich Verhütungsmittel genommen/angewendet?

7. Gebot: Du sollst nicht stehlen.

Habe ich gestohlen, Gestohlenes nicht zurückgegeben, fremdes Eigentum mutwillig beschädigt? Habe ich bei der Arbeit Sachen mitlaufen lassen? Habe ich unerlaubt telefoniert, kopiert?

Habe ich betrogen (falsche Arbeitszeit angegeben, schlechte Ware geliefert, Steuern hinterzogen)?

War ich habgierig, verschwenderisch, geizig? 

8. Gebot: Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen.

Bemühe ich mich, von anderen gut zu denken und nicht zu urteilen? Mache ich andere schlecht, um davon selbst einen Vorteil zu haben? Habe ich Schuld abgeschoben? Habe ich zugelassen, dass andere statt meiner bestraft wurden?

Tratsche ich über andere? Erzähle ich die Fehler der Nächsten weiter? Habe ich durch Geschwätz Unfrieden gestiftet? Solches Geschwätz gern angehört?

Habe ich gelogen oder andere getäuscht, um selbst einen Vorteil zu haben? War ich aufrichtig? Wollte ich besser dastehen und als mehr erscheinen, als es der Realität entspricht? Habe ich die mir anvertraute Geheimnisse bewahrt? Das Berufsgeheimnis verletzt? Habe ich mein gegebenes Wort gehalten? Habe ich angerichteten Schaden an Ehre und gutem Ruf des Nächsten wieder gutgemacht?

9. & 10. Gebot: Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau, Hab und Gut.

Liebe ich Gott und bemühe ich mich, aus seiner Liebe zu leben und sie den andern zu schenken?

Gebe ich meinen Wünschen einfach nach? Kann ich verzichten? Bitt ich grosszügig gegenüber den anderen? Bin ich stolz, ehrgeizig? Bin ich schnell gekränkt? Will ich immer an erster Stelle stehen?

Kann ich mich zu etwas überwinden? Bin ich eifersüchtig, neidisch?

Werde ich leicht zornig, streitsüchtig? Kann ich verzeihen? Habe ich jemanden erpresst?

Kirchengebote 

Habe ich am Aschermittwoch und Karfreitag das Fast- und Abstinenzgebot gehalten (einmalige fleischlose Sättigung)?

Habe ich mindestens einmal im Jahr gebeichtet?

Habe ich das Gebot befolgt, mindestens eine Stunde vor Empfang der heiligen Kommunion nüchtern zu bleiben?

Habe ich immer das Freitagsgebot gehalten 

(Verzicht auf etwas oder Tun eines guten Werkes)?

Habe ich sonst noch etwas auf dem Herzen?